Ausflug Haus der Astronomie sowie Landessternwarte
Ausflug zum Haus der Astronomie sowie zur Landessternwarte auf dem Königstuhl
Nach tagelangem Regenwetter klarte sich rechtzeitig zu unserem Ausflug zum Haus der Astronomie sowie zur Landessternwarte auf dem Königstuhl auf. Am Sonntag, den 28. April, fuhren wir mit ein paar Privatautos von Gaiberg wenige Kilometer nordwärts. HKV-Mitglied Peter Zenz hatte dankenswerterweise diesen Ausflug organisiert. Er selbst hatte viele Jahre lang auf der Landessternwarte gearbeitet. Seine Erfahrungen schlugen sich in etlichen Anekdoten nieder, die er teils zum Staunen, teils zur Erheiterung der über 20 HKV-Teilnehmer während des Besuchs des Sternwarten-Geländes erzählte. Der Höhepunkt – auch im Wortsinne – dort war der Aufstieg in eine Teleskop-Kuppel. Die Landessternwarte wurde bereits 1898 als „Großherzogliche Bergsternwarte“ durch Großherzog Friedrich I. von Baden feierlich eingeweiht. Das größte Teleskop dort war damals tatsächlich eins der größten der Welt, das „Bruce-Teleskop“. Mit dem Namen wurde die Sponsorin geehrt, die New Yorkerin Catherine Wolfe Bruce (1816-1900). Ihr Vater hatte sein Vermögen als Designer und Produzent von Schrifttypen erworben. Sie hatte ihr Leben lang Interesse an dem, was im Sternenhimmel vorging, konnte jedoch erst als 73jährige der Astronomie konsequent nachgehen und sie fördern. Das Teleskop auf dem Königstuhl finanzierte sie über einen Kontakt mit Max Wolf, dem Heidelberger Astronomie-Professor und Entdecker vieler Asteroiden, der auch die Badische Landessternwarte auf dem Königstuhl gründete.
Zuvor besuchten die HKV-ler das Haus der Astronomie, nur wenige Schritte von der Landessternwarte entfernt – und vom Baustiel ebenfalls prägnant, wenn auch in anderer Weise: Es stellt als Rundbau mit zwei spiralartigen Armen ein Abbild unserer Galaxie dar. Finanziert wurde das Haus der Astronomie von Klaus Tschira (1940-2015), einem der fünf Gründer des größten Softwarehauses Europas, SAP in Walldorf. Das Haus der Astronomie verfügt in seinem Inneren über ein einzigartiges Auditorium. Hat es zunächst die Anmutung eines Hörsaals, so kann es gleichzeitig auch die Funktionalität eines Planetariums übernehmen. Anders als bei konventionellen Planetarien befindet sich in dem Saal jedoch kein zentraler Großprojektor, sondern viele Einzelprojektoren, die zunächst gar nicht bemerkt werden, befinden sich unter der Projektionskuppel. Mit ihnen lassen sich faszinierende Fahrten durch unser Planetensystem, durch die Milchstraße, durch Galaxienhaufen machen, großräumige Strukturen, die letztlich unser Universum bilden.
Nach all den astronomischen Eindrücken vermittelte der Ausflug noch ein ganz bodenständiges, dennoch weiträumiges Bild: Einen Ausblick vom Königstuhl durch den durch die Regentage zuvor klargespülten Himmel hin ins Tal zum Neckar, nach Heidelberg, Mannheim und die Pfalzberge. Dann ging es nach „geistigem Futter“ zu materieller Ernährung: Die Teilnehmer testeten das neue Restaurant am Königstuhl und waren begeistert. Rolf Kickuth
HKV-Mitglieder am Spiralbau des Hauses der Astronomie.
Im Auditorium des Hauses der Astronomie.
Am Bruce-Teleskop in der Landessternwarte.
Ausblick vom Königstuhl vor dem Königstuhl-Restaurant.
Die HKVler stärken sich im neuen Königstuhl-Restaurant (alle Fotos: Rolf Kickuth).